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Wann ist Zeckenzeit bei Katzen?
Katzenhalter wissen, draußen herrscht Zeckengefahr. Der längste Teil des Jahres ist Zeckenzeit, bei Katzen mit Freigang besteht das Risiko eine Zeckenbefalls etwa von März bis Oktober.
Zecken sind Parasiten, die im Nymphenstadium Katzenblut saugen und dabei Krankheitserreger auf die Wirtskatze übertragen können. Sie sind bei Temperaturen ab sieben Grad Celsius aktiv, die Wohlfühltemperatur vieler Zeckenarten liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Da die Hauskatze auf Freigang oft durch Zeckengebiete streift, ist Zeckenprophylaxe während der gesamten Zeckensaison sinnvoll.
In kalten Wintermonaten ist Ihre Samtpfote vor einem Zeckenbefall sicher, dann verharren Zecken in der Kältestarre. Doch sobald die Temperaturen einige Tage lang auf 7 Grad Celsius und höher steigen, beginnt die Zeckenzeit für die Katze. Das bedeutet, in sehr milden Wintern können die Blutsauger auch mal im November, Dezember, Januar oder Februar auf Katzen lauern. Allgemein gilt die zeit zwischen Anfang März und Ende Oktober als Zeckensaison in unserer Region. Bei Hitzewellen im Hochsommer verkriechen sich die Spinnentiere in kühlere Verstecke, dann ist die Zeckenstichgefahr etwas geringer.
Falls Ihre Katze mit einer Zecke heimkommt, hat sie sich wahrscheinlich einen Gemeinen Holzbock eingefangen. Denn dieser Vertreter der Schildzecken kommt hierzulande häufig vor und hat sich die Hauskatze als Zwischenwirt auserkoren. Zu den weiteren Zeckenarten in unseren Breiten gehören Igelzecken, Schafzecken und Auwaldzecken. Viele Exemplare tragen Krankheitserreger in sich, beispielsweise Borrelien, FSME-Viren oder Babesia. Weil diese Erreger durch den Zeckenstich auf den Wirtsorganismus übertragen werden, gilt der Zeckenbefall als Gesundheitsrisiko. Selbst wenn das Tier nicht erkrankt, könnte es den Menschen mit den Erregern infizieren. Mit vorbeugendem Zeckenschutz während der gesamten Zeckenzeit bei Katzen lässt sich dieses Risiko minimieren.
Sprechen Sie eigentlich von einem Zeckenbiss oder von einem Zeckenstich, wenn die Nymphe in der Haut sitzt? In der Fachliteratur wird immer öfter von einem Einstich geschrieben. Demnach nutzt die Zecke einen raffinierten Stechapparat, sie ritzt die Haut auf und sticht ihren Saugrüssel in die Miniwunde. Egal, Sie wollen den Saugakt von vornherein verhindern. Für diesen Effekt empfehlen sich sogenannte Repetellien für Katzen. Dabei handelt es sich um pflanzliche oder synthetisch hergestellte Substanzen, die Parasiten wie Zecken abschrecken.
Achtung: Zeckenpräparate mit Permethrin, Teebaumöl und Schwarzkümmelöl sind für Katzen gefährlich!
Video: Wie gefährlich sind eigentlich Zecken für Katzen?
Insektizide aus der Gruppe Pyrethroide wie Permethrin können bei Hauskatzen zu schweren Vergiftungen mit Todesfolge führen. Ähnlich verhält es sich mit einigen ätherischen Ölen wie Teebaumöl und Schwarzkümmelöl.
Was genau sind Zecken eigentlich? Es sind parasitär lebende Spinnentiere aus der Unterklasse der Milben, die sich vom Blut des Wirtes ernähren. Ihr Lebenszyklus verläuft in den Stadien Ei-Larve-Nymphe-erwachsene (adulte) Zecke. Für jedes Entwicklungsstadium benötigen die Schmarotzer eine ausgiebige Blutmahlzeit. Im Nymphenstadium suchen Holzbock und Co die Katze als Zwischenwirt heim, zapfen die Katzenhaut an und saugen Katzenblut. Dieser Saugakt dauert etwa drei bis fünf Tage, danach lässt sich die vollgesogene Nymphe von der Katze abfallen. Das können Sie verhindern, durch vorbeugende Zeckenmittel beziehungsweise indem Sie das Katzenfell nach Zecken absuchen.
Wie kommt die Nymphe ins Katzenfell? Wenn Ihre Katze den Lebensraum von Zecken durchstreift, holt sie sich die Blutsauger quasi ab. Solche Zeckenreviere befinden sich an Tierpfaden, Wegesrändern und Übergängen zwischen Vegetationszonen, beispielsweise am Wiesenrand und Ufer von Gewässern. Dort hocken die Parasiten in Bodennähe an der Spitze von Grashalmen, auf Zweigen, im Totholz und an ähnlich exponierten Stellen. Manchmal warten sie monatelang, bis ein Tier nah genug an den Grashalm kommt und sie mitnimmt.
Mit dem sogenannten Haller'schen Organ registrieren die augenlosen Winzlinge Lichtverhältnisse, Vibrationen und Duftreize in direkter Umgebung. Wenn dieses Sinnesorgan nur verlockenden Katzengeruch meldet, streckt die Zecke ihre Vorderbeine aus und lässt sich bei Fellkontakt abstreifen. Schon in dieser Phase kann der vorbeugende Zeckenschutz einsetzen und den Quälgeist abschrecken. Zumindest wenn Sie Ihre Katze mit einem Repellent behandelt haben. Entweder zieht der Blutsauger seine Beine wieder zurück und bleibt dem Fell fern oder er lässt sich bald wieder fallen.
Zur Sicherheit sollten Sie das Katzenfell während der Zeckenzeit regelmäßig nach Zecken absuchen, egal welches Zeckenmittel Sie anwenden. Eventuell krabbelt doch noch eine Zecke auf der Hautoberfläche und sucht nach einer günstigen Einstichstelle oder ist schon beim Blutsaugen. Krabbelnde Nymphen können Sie beispielsweise mit einem Stück Klebeband oder einem Flohkamm entfernen. Für bereits angesogene Schmarotzer haben sich Zeckenentferner wie Zeckenzangen und Zeckenschlingen bewährt.
Anschließend sollten Sie den Parasiten unschädlich machen, sprich abtöten. Bei einem „Zeckenhärtetest“ haben Forscher herausgefunden, wie widerstandsfähig Zecken sind. Versuchstiere überlebten beispielsweise einen längeren Aufenthalt in Aquarien, den 40-Grad-Waschgang in der Waschmaschine und den Zerdrück-Versuch mit dem Schuhabsatz. Wenden Sie besser mechanische Tötungsmethoden wie Zerdrücken und Zerquetschen oder Flüssigkeiten wie Chlorreiniger und hochprozentiger Alkohol an.
Hätten Sie das gewusst: Zecken können in der Wohnung durchaus einige Zeit überleben. Bei ungesogenen Nymphen soll die mögliche Überlebenszeit um die fünf Tage betragen, bei erwachsenen Tieren sogar bis zu zehn Tagen. Nach der Blutmahlzeit entwickelt sich die Holzbocknymphe zum geschlechtsreifen Holzbock und sucht einen Menschen als Endwirt.
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