Wohnungskatze oder Freigänger

Katzenhalter müssen sich entscheiden, ob sie ihrer Katze Freigang gewähren möchten oder nicht. Beides hat Vor- und Nachteile, die es vorab zu beachten gilt.

Ein Wechsel ist nicht ohne Weiteres möglich, weshalb die Entscheidung früh getroffen werden muss. Hat sich das Tier einmal an den Freigang gewöhnt, wird es schwer sein, es in Zukunft nur noch in der Wohnung zu halten. Auf der anderen Seite ist es in der Regel ohne Probleme möglich, einer zuvor reinen Wohnungskatze Freigang zu gewähren.

Die Vor- und Nachteile

In erster Linie entscheiden sich Tierhalter aufgrund persönlicher Faktoren für oder gegen den Freigang. Viele haben Angst um ihr Tier und möchten es nicht den ganzen Tag oder sogar die Nacht über missen. Andere müssen sich aufgrund der Wohnsituation gegen den Freigang entscheiden, beispielsweise in einigen Mehrfamilienhäusern, in denen kein einfacher Zugang zur Wohnung möglich ist oder aufgrund der Verkehrssituation.

Die Entscheidung für oder gegen den Freigang ist oftmals schwierig. Eine Gegenüberstellung der jeweiligen Vor- und Nachteile kann helfen, sich einen Überblick zu verschaffen und eine Entscheidung zu treffen.

Freigang für Katzen

Freigang hat nicht nur Vor- sondern auch einige Nachteile. Was überwiegt, hängt in der Regel von der persönlichen Situation und den individuellen Ansprüchen ab.

Die Vorteile des Freilaufs für Katzen:

  • Sie können selbst entscheiden, wo sie sich aufhalten möchten.
  • Sie können Kontakte zu anderen Katzen pflegen.
  • Sie bewegen sich viel und neigen weniger zu Übergewicht.
  • Die Türen müssen nicht immer geschlossen gehalten werden aus Sorge, dass das Tier hinausläuft.

Zu den Nachteilen für Katzen zählen insbesondere:

  • Gefahr von Verkehrsunfällen und Verletzungen.
  • Infektion mit Krankheiten oder Parasiten.
  • Verletzungen durch Revierkämpfe.
  • Katzen können unbemerkt Giftstoffe aufnehmen.

Der Freigang hat jedoch nicht nur Nachteile für die Tiere selbst, sondern auch für die Umwelt. Katzen folgen immer noch ihrem Jagdinstinkt und erlegen bei ihren Streifzügen kleine Beutetiere wie Mäuse oder junge Vögel. In einigen Gegenden mit vielen Freigängern kann das zum Problem werden und das natürliche Gleichgewicht gefährden.

Video: Freigänger Katze vs. Wohnungskatzen

Wichtige Voraussetzungen für den Freilauf

Um einer Katze Freilauf zu ermöglichen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu zählt es insbesondere, dass das Tier frei ein- und ausgehen kann. Viele Halter entscheiden sich für eine Katzenklappe, wie sie auch im Katzenversand erhältlich ist. Diese gibt es je nach Anspruch in unterschiedlichen Ausführungen, beispielsweise mit elektronischer Zugangskontrolle. Aber bereits eine einfache Katzenklappe kann helfen, dem Tier den eigenständigen Zugang zu ermöglichen. Der Zugang sollte für die Katze verlässlich zur Verfügung stehen.

Eine weitere grundlegende Voraussetzung für den Freigang ist, dass die Katze dazu gesund genug ist. Hat das Tier Vorerkrankungen und benötigt regelmäßig Medikamente, lässt sich beim Freigang nicht immer sicherstellen, dass das Tier rechtzeitig zur nächsten Medikamentengabe wieder zu Hause ist.

Besonderheiten der reinen Wohnungshaltung

Viele Halter entscheiden sich trotz der vielen Vorteile gegen den Freilauf. Sie möchten ihr Katze in Sicherheit wissen und sie nicht potenziellen Gefahren aussetzen. Die Wohnungshaltung bringt einige Vorteile mit sich, sie hat aber auch Nachteile, die zuvor bedacht werden sollten:

Die Vorteile der Wohnungshaltung:

  • Das Tier wächst gut behütet auf.
  • Wohnungskatzen haben eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung.
  • Die Gefahr der Infektion mit einer Erkrankung durch Ansteckung oder Parasiten ist gering.

Die Nachteile der reinen Wohnungshaltung:

  • Katzen können sich nicht frei bewegen und in der Natur umherlaufen.
  • Der Bewegungsmangel führt bei manchen Tieren zu Übergewicht.
  • Es besteht die Gefahr der Unterforderung und Frustration.
  • Einzelkatzen können sich bei reiner Wohnungshaltung schnell alleine fühlen.
  • Die Halter müssen sich mehr um die Katze kümmern und für Beschäftigung und ausreichend Spielzeiten sorgen.

Voraussetzungen für die Wohnungshaltung

Stubentigern steht weniger Fläche zum Toben und Spielen zur Verfügung. Sie können sich die Aktivitäten nicht selbst auswählen und müssen dennoch beschäftigt werden. Ansonsten besteht die Gefahr der Unterforderung und gesundheitliche Risiken wie Übergewicht und Diabetes steigen. Durch zu wenig Beschäftigung steigt zudem auch das Risiko für Frustration und Verhaltensauffälligkeiten.

Hilfreich sind an dieser Stelle Elemente wie ein Kratzbaum, Höhlen als Rückzugsmöglichkeit sowie erhöhte Stellen, von denen aus das Tier einen guten Überblick hat. Wohnungskatzen liegen gerne auf der Fensterbank und beobachten alle Bewegungen, die sie von dort aus erspähen können. Durch ein Fensterbrett mit Plüschbezug oder eine rutschfeste Decke wird dieser Platz zu einem komfortablen Plätzchen. Zusätzlich bietet es sich an, dem Tier Beschäftigungsspielzeug und mitunter Intelligenzspielzeug zur Verfügung zu stellen. Damit kann es sich auch bei Abwesenheit des Halters beschäftigen.

Die Rasse und den Charakter der Katze bei der Entscheidung beachten

Es gibt Katzenrassen, die bekannt dafür sind, dass sie sehr aktiv sind und ihren Freilauf schätzen. Dazu zählen insbesondere Rassen wie Maine Coon und Bengal. Es gibt aber auch sehr ruhige Rassen wie Perserkatzen und Britisch Kurzhaar, die sich sehr gut als Wohnungskatzen eignen. Zusätzlich zur Rasse sollte der individuelle Charakter beachtet werden.

Denn es gibt durchaus sehr aktive Britisch Kurzhaarkatzen, die ihren Freigang lieben und gerne in der Natur unterwegs sind. Bei anderen Katzen gibt es aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wenig Entscheidungsspielraum. Das trifft insbesondere auf Rassen wie Sphynx zu. Diese Tiere sind durch ihr fehlendes Fell nicht ausreichend vor Sonne oder Kälte geschützt. Regelmäßiger Freigang wäre für sie mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden.

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