Welche Krankheiten kommen bei Katzen vor?

Traurig aber wahr: Katzen können krank werden. Vor allem Parasitenbefall, Infektionskrankheiten und Stoffwechselerkrankungen bereiten Hauskatzen gesundheitliche Probleme. Diagnose und Therapie sind Sache des Tierarztes. Zu Ihrer Information haben wir jedoch typische Katzenkrankheiten auf einen Blick zusammengefasst.

Parasitenbefall bei Katzen

Hauskatzen werden sowohl von Endoparasiten innerhalb des Körpers als auch von Ektoparasiten auf der Haut befallen. Allein durch die parasitäre Lebensweise schaden die Schmarotzer dem tierischen Wohlbefinden. Darüber hinaus können Parasiten Krankheitserreger übertragen und Infektionskrankheiten auslösen.
Katzentypische Endoparasiten sind Würmer wie Spulwürmer und Bandwürmer. Diese Schmarotzer besiedeln den Darm und entziehen dem Katzenkörper Nährstoffe. Symptome eines Wurmbefalls sind Durchfall und Erbrechen sowie Blut im Urin. Ein geschwollener Bauch, stumpfes Fell sowie Hustenanfälle können ebenfalls auf eine Wurminfektion deuten.

Zecken, Flöhe, Milben - vielen Arten von Ektoparasiten dient die Katze als Wirt. Die Quälgeister stechen oder beißen und ernähren sich vom Katzenblut. Nebenbei verursachen sie Juckreiz, Hautekzeme, Entzündungen, kahle Stellen im Fell und übertragen oft Erreger von Infektionskrankheiten. Anzeichen für einen Befall sind vermehrtes Kratzen und Putzen, Hautverkrustungen und starker Haarausfall.

Katzenschnupfen

Der harmlos klingende Katzenschnupfen ist eine ernsthafte Infektionskrankheit der oberen Atemwege und der Schleimhäute des Kopfes. Zu den häufigen Auslösern gehören Viren wie Herpes- und Calicivieren und Bakterien wie Bordetellen und Chlamydien. Durch einen Abstrich oder eine Blutuntersuchung wird der Tierarzt den jeweiligen Erreger ermitteln und dann eine gezielte Therapie beginnen. Wenn die Behandlung frühzeitig beginnt, erholen sich erwachsene Katzen meist gut. Bei Katzenwelpen und Tieren mit schwachem Immunsystem können jedoch Folgeschäden oder ein chronischer Schnupfen zurückbleiben. Die Erkrankung äußert sich beispielsweise durch Schnupfen, Niesen, verklebte Augen, Fiber und Geschwüren in der Mundschleimhaut.

Leukose - Katzenleukämie

Bei der Katzenleukose handelt es sich um eine lebensgefährliche Infektionskrankheit. Diese Erkrankung wird durch das Feline Leukämie Virus (FeLV) ausgelöst und kann Katzen jeden Alters treffen. Von der Infektion mit dem Erreger bis zum Krankheitsausbruch vergehen manchmal Jahre. In dieser Zeit ist das unbemerkt infizierte Tier ansteckend und verbreitet das Virus mit dem Speichel. Der Ausbruch der Leukose zeigt sich meist durch Abgeschlagenheit, Fiber, Appetitlosigkeit, plötzlichen Gewichtsverlust und blasse Schleimhäute.
Dank der FeLV-Impfung lässt sich die Erkrankung vermeiden. Mit der Grundimmunisierung können Sie ab der 12. Lebenswoche der Jungkatze beginnen, spätere Wiederholungsimpfungen erhalten die Immunität.
Durch einen FeLV – Test kann der Tierarzt herausfinden, ob Ihre Katze bereits mit dem Leukämievirus infiziert.

Video: Diese Katzenkrankheiten musst du kennen!

Feline Hyperthyreose

Diese Überfunktion der Schilddrüse bringt den Hormonhaushalt der Katze durcheinander. Betroffen sind vor allem Seniorkatzen, die älter als acht Jahre sind. Meist verliert das Tier rapide an Gewicht, obwohl es mehr frisst, Fell und Haut verschlechtern sich, manchmal kommen Erbrechen und Durchfall dazu. Oft ändert sich das allgemeine Verhalten, beispielsweise wirkt das betroffene Tier unruhig, putzt sich weniger und ermüdet schnell.
Katzendiabetes

Diabetes Typ 1 ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen, die bei Hauskatzen auftreten. Als häufigste Ursachen für Typ 1 gelten Übergewicht sowie die überwiegende Ernährung mit Trockenfutter. Bei diesem Diabetestyp wird die Wirkung des körpereigenen Insulins herabgesetzt.

Diabetes Typ 2 kann die Bauchspeicheldrüse kein oder nicht ausreichend Insulin produzieren. Diese Form ist meist organisch oder genetisch bedingt. Anfangs treten kaum erkennbare Symptome auf, bei Blutuntersuchungen lässt sich ein erhöhter Blutzuckerspiegel feststellen. Warnzeichen für  Diabetes sind starker Durst und vermehrter Harndrang. Zu den Folgen des hohen Blutzuckers gehören Nierenschädigungen, häufige Harnwegsinfekte und Gewichtsverlust.

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine typische Katzenkrankheit. Sie wird ausgelöst durch die Infektion mit dem protozooischen Parasiten Toxoplasma gondii. Die Katze ist dessen Endwirt, der Mensch und andere Säugetiere dienen als Zwischenwirt. Ansonsten gesunden Hauskatzen entwickeln durch den Befall selten krankhafte Symptome, eventuell stellt sich Durchfall ein. Nach überstandener erstmaliger Infektion werden die Katzen meist lebenslang gegen den Erreger immun. Allerdings verbreiten die Tiere nach der Erstinfektion die Eier des Parasiten, wodurch sich Zwischenwirte infizieren können. Menschen bilden nach einer überstandenen Infektion ebenfalls Antikörper. Eine Erstinfektion bei Schwangeren gilt als problematisch, da der Toxoplasmose-Erreger das Ungeborene schädigen kann.
Jungkatzen und Katzen mit geschwächtem Immunsystem leiden während der Infektion oft an Husten, Durchfall und Entzündungen, bekommen Fiber und sind schwach.

FORL und Zahnfleischentzündungen

Als häufigste Zahnerkrankung der Katze gilt die Feline Odontoklastische Resorptive Läsion (FORL), die mit Zahnverlust endet. Dabei bauen körpereigene Zellen die Zähne ab. Da der Abbauprozess meist im Wurzelbereich beginnt, werden die Anfänge meist nicht erkannt. Zudem verdeckt oft Zahnstein erste Löcher. Die Krankheit verläuft äußerst schmerzhaft, doch betroffene Katzen leiden still und fressen weiter. Erst im fortgeschrittenen Stadium, wenn die Schmerzen unerträglich werden, verändert sich das Fressverhalten. Dann umschleicht das hungrige Tier den Futternapf, schnappt hastig zu, lässt Futter fallen und legt den Kopf schräg beim Fressen. Zähneknirschen und starkes Speicheln sind weitere Anzeichen.  

FORL ist unheilbar, der Tierarzt wird die betroffenen Zähne ziehen. Warum die Erkrankung auftritt, ist noch ungeklärt.  

Nierenerkrankung

Im Senioralter von über 10 Jahren soll wohl jede dritte Katze an einer chronischen Nierenerkrankung leiden. Dabei handelt es sich meist um die sogenannte Niereninsuffizienz oder Nierenschwäche. Wenn die Nieren nicht mehr voll funktionieren, bleiben harnpflichtige Stoffe im Organismus und können bis zu einer Harnvergiftung (Urämie) führen. Betroffene Katzen wirken apathisch, fressen schlecht, trinken viel und urinieren häufig, weitere Anzeichen können schlechter Atem und gerötetes Zahnfleisch sein.

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