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Streunende Katzen

Streunende Katzen

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass in Deutschland nicht nur viele Wohnungskatzen und Freigänger leben, sondern auch zahlreiche streunende Katzen. 

Der Grund dafür ist, dass sie Menschen überhaupt nicht mehr gewohnt sind. Sie sind scheu und leben dennoch überall in Deutschland. Jene Katzen, die draußen freudig auf Menschen zulaufen, sind in der Regel gut sozialisierte Freigänger.

Wie viele Streuner leben in Deutschland?

Wie viele streunende Katzen in Deutschland leben, lässt sich nur schwer einschätzen. Denn sie leben in Hinterhöfen und Scheunen, in Lagerhallen oder alten Gebäuden. Damit lassen sie sich nicht zählen. Offizielle Zahlen gegen von zwei Millionen streunenden Katzen alleine in Deutschland aus. Doch die Problematik existiert nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern.

Können streunende Katze überleben?

Katzen zählen zu den domestizierten Haustieren. Die Streuner sind Abkömmlinge unserer Wohnungskatzen. Sie verwilderten, nachdem sie ausgesetzt wurden oder sich unkontrolliert vermehrten. Das geschieht mitunter auch durch Freigänger, die nicht kastriert wurden. Damit sind es keine wilden Tiere, die es instinktiv gewohnt sind, draußen zu leben, zu jagen, ihre Jungen zu versorgen und damit ihr Leben zu beschreiten.

Sie leben schon lange beim Menschen und sind trotz Verwilderung auf diesen angewiesen. Das zeigt sich auch an der sehr geringen Lebenserwartung von Streunern, die im Durchschnitt bei gerade mal vier bis fünf Jahren liegt. Damit erreichen streuende Katzen noch niemals annährend das Seniorenalter. Sie sterben demnach nicht an Altersschwäche, sondern die Gefahren für die Katzen sind vielfältiger:

  • Verkehrsunfälle
  • Unbehandelte Verletzungen durch Revierkämpfe
  • Untergewicht durch Futtermangel
  • Giftstoffe
  • Krankheiten

Diese und weitere Gründe sorgen dafür, dass sie kein hohes Lebensalter erreichen. Die meisten Streuner sind krank. Es lässt sich oftmals bereits auf den ersten Blick erkennen. Denn sie sind abgemagert, das Fell erscheint ungesund und dient Parasiten als Unterschlupf.

Video: Darf ich eine streunende Katze behalten?

Streuner scheuen den Kontakt zu Menschen

Obwohl streunende Katzen auf den Menschen angewiesen sind, lassen sie sich meist nicht mehr an ein gemeinsames Leben gewöhnen. Viele trauen sich noch nicht einmal in die Nähe eines Menschen und gehen ihnen aus dem Weg, noch bevor sie überhaupt entdeckt werden können. Das sorgt dafür, dass viele Streuner unentdeckt bleiben und auch ihr Nachwuchs seinem Schicksal überlassen wird. Lediglich Kitten, die manchmal vom Tierschutz entdeckt werden, haben eine Chance und lassen sich ohne Probleme in Familien integrieren.

Zahlreiche Tierschutzvereine haben deshalb kontrollierte Futterstellen eingerichtet, um den Tieren Futter anbieten zu können. Das gibt den Vereinen die Möglichkeit, die Tiere zu überprüfen. Sie werden gezählt und ihr Gesundheitszustand wird begutachtet. Durch Katrations- oder Impfaktionen erhalten sie zudem Impfungen und werden kastriert. Das soll helfen, die Folgen von Krankheiten und einer unkontrollierten Vermehrung einzudämmen.

Füttern von streunenden Katzen ist oft verboten

Doch Privatleute sollten streunende Katzen nicht füttern. Teilweise ist das sogar verboten. Denn anders als Tierschutzvereine haben sie keine Möglichkeit, den Katzen tatsächliche Hilfe durch Behandlungen oder Kastration anzubieten. Deshalb halten Tierschutzvereine Menschen in der Regel dazu an, streunende Katzen zu melden. Das gibt ihnen die Möglichkeit, einzugreifen und dafür zu sorgen, dass eingefangen werden können. Füttern nun Privatleute unbemerkt die wilden Katzen, kommen sie nicht mehr zu den Futterstellen und unterliegen damit nicht mehr der Kontrolle der Vereine.

Eine Untersuchung stellt sicher, dass das Tier nicht leidet. Zudem helfen Impfungen und eine Kastration den Tieren nachhaltig. Das gilt auch für Freigänger. Werden sie kastriert, lässt sich verhindern, dass sie das Problem zusätzlich verschärfen. In vielen Kommunen ist es mittlerweile sogar Pflicht, dass freilebende Katzen kastriert werden müssen.

Streunende Katzen können regionale Vogelbestände und Wildkatzen gefährden

Einige Experten gehen davon aus, dass kastrierte Katze nicht mehr so viel jagen wie unkastrierte. Damit würde die Kastration einem weiteren Problem vorbeugen. Denn die Vielzahl an Streunern sorgt noch für weitere Probleme. Denn sie jagen kleine Tiere. Dazu zählen nicht nur Mäuse, sondern auch Vögel. Es muss davon ausgegangen werden, dass etwa 30 bis 100 Millionen Vögel streunenden Katzen zum Opfer fallen. Andere Quellen gehen sogar von bis zu 200 Millionen Vögeln jährlich aus. Unabhängig davon, welche Zahlen nun der Realität entsprechen, wird klar, dass sie eine Bedrohung für den heimischen Vogelbestand darstellen.

Das sonst vorhandene Räuber-Beute-Gleichgewicht, wie es bei typischen wildlebenden Tieren vorkommt, existiert bei Streunern nicht. Die Katzenpopulation ist kein natürliches Problem, sondern wurde erzeugt. Während Streuner jagen müssen, um zu überleben, folgen auch viele Freigänger ihrem Jagdinstinkt, obwohl sie überhaupt keinen Hunger verspüren. Doch Katzenhalter können dagegen etwas unternehmen. Dazu zählt zunächst die Kastration und auf der anderen Seite das gemeinsame Spiel. Denn es wird davon ausgegangen, dass Katzen, mit denen viel gespielt werden, ihre Jagdinstinkte bedeutend weniger ausleben.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass sich streunende Katzen mit echten Wildkatzen vermischen. Die daraus resultierenden Hybridisierungen könnten langfristig dazu führen, dass es die Wildkatze in in der Zukunft nicht mehr geben wird.

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