Katzen aneinander gewöhnen

Die meisten Katzen schätzen die Gesellschaft eines oder gleich mehrerer Artgenossen. Nur wenige lassen sich nicht mehr mit einer anderen vergesellschaften.

Dennoch können in den Anfängen Probleme auftreten. Doch diese lassen sich durch die richtige Vorbereitung häufig umgehen. Umso wichtiger ist es, sich Zeit zu nehmen, um die Katzen aneinander gewöhnen zu können.

Katzen schätzen die Gesellschaft von Artgenossen

Viele Menschen gehen davon aus, dass Katzen gerne alleine leben und ihre Selbstständigkeit schätzen. Zwar stimmt es, dass sie alleine auf die Jagd gehen. Jedoch suchen sie gleichermaßen die Gesellschaft anderer Katzen. Das Verhalten gleicht in Teilen jenen der größeren Raubkatzen, die sich zu einem Rudel zusammenschließen. Auch bei Hauskatzen lässt sich das noch beobachten, wenn sie zusammenleben.

Katzen sind damit gesellige Tiere, welche gerne miteinander spielen oder sich gegenseitig sogar bei der Fellpflege unterstützen. Verstehen sie sich besonders gut, dann lassen sie sich auch häufig beim gemeinsamen Schmusen beobachten. Mit einer weiteren Katze erhält das bisherige Haustier somit einen Spielkameraden und die Halter werden entlastet. Insbesondere Berufstätige entscheiden sich häufig für eine Zweitkatze. Damit möchten sie sicherstellen, dass ein Tier nicht über mehrere Stunden alleine zu Hause verbleibt.

Katzen bei der Zusammenführung unterstützen

Die Zuneigung unter Katzen ist bei Geschwistertieren, die sich ein Leben lang kennen, häufig besonders groß. Doch nicht immer ist es möglich, Katzen mit einem Geschwistertier aufzunehmen. Manchmal vergehen Jahre, bist sich Halter für eine weitere Katze entscheiden. Insbesondere wenn ein Tier schon über Jahre hinweg alleine in dem Haushalt gelebt hat, kann es entsprechend mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis es einen Artgenossen akzeptiert. Die Akzeptanz bedeutet jedoch nicht grundsätzlich, dass die Katzen dicke Freunde fürs Leben werden. Während andere sich scheinbar direkt verstehen, lässt sich bei der Zusammenführung anderer lediglich erreichen, dass sie relativ neutral und ohne großartige Konflikte zusammenleben.

Bei einigen wenigen lässt sich dieser Zustand nie erreichen und auch nicht erzwingen. Denn wie bei Menschen und anderen Tieren spielen, auch der Charakter sowie Sympathie und Antipathie eine entscheidende Rolle. Jedoch ist es durch sensibles Vorgehen und eine gute Vorbereitung in vielen Fällen möglich, die Konflikte zu beseitigen und ein gemeinsames Leben zu ermöglichen. Ob sich die Tiere jedoch letztendlich anfreunden und gerne Zeit miteinander verbringen, lässt sich nicht immer beeinflussen. Jedoch können Halter viel dazu beitragen, dass die Zusammenführung gelingt und die äußeren Faktoren stimmen.

Video: 4 Tipps für Freundschaften zwischen Katzen

10 Tipps für die Zusammenführung von Katzen

Folgende Tipps können helfen, Katzen aneinander zu gewöhnen:

1. Getrennte Räume:

In den Anfängen ist es wichtig, dass sich die Mitbewohner möglichst schonend aneinander gewöhnen und nicht direkt miteinander konfrontiert werden. Selbst wenn es so scheint als ob sie freundlich und aufgeschlossen miteinander umgehen, ist eine räumliche Trennung angebracht. Dadurch erhält der Neuankömmling die Zeit, die er braucht, um sich im neuen Haushalt zurechtzufinden. Doch auf keinen Fall sollte dazu die bereits vorhandene Katze in einen Raum gesperrt werden. Das könnte zu Aggressionen führen und die Neuankunft wäre direkt zu Beginn etwas Negatives.

2. An den Geruch der anderen Katzen gewöhnen: 

Beide Katzen werden die jeweils andere in der Regel über die Nase wahrgenommen haben. Das ist innerhalb einer Wohnung selbst bei getrennten Räumen der Fall. Daran kann auch eine Wohnungstür nichts ändern. Dennoch kann es hilfreich sein, den Geruchskontakt weiter durch Gegenstände zu intensivieren. Ein Austausch der Kuscheldecken kann helfen, dass sich beide an den Geruch des anderen gewöhnen.

3. Kontakt ohne Berührung:

Wirken die Tiere entspannt, könnte ein erster vorsichtiger Kontakt der Katzen erfolgen. Spezielle Schutzgitter helfen, dass sie in dieser Situation nicht körperlich aneinander raten. Denn immerhin kann die alteingesessene Katze den Neuankömmling als Rivalen ansehen. Aber auch für das neue Tier kann eine dominante Katze eine potenzielle Bedrohung darstellen. Diese erste Kontaktaufnahme sollte nur unter Aufsicht erfolgen. Auf keinen Fall sollte es passieren, dass eines der Tiere an den Futternapf oder Schlafplatz des anderen gelangt und versucht, diesen für sich einzunehmen.

4. Kontaktversuch:

Nach dem ersten erfolgreichen Beschnuppern ohne Körperkontakt kann ein direkter Kontaktversuch erfolgen. Dabei kann es zu ersten Auseinandersetzungen kommen, die jedoch natürlich und erforderlich sind. Immerhin müssen beide Tiere die Rangordnung klären. Deshalb sollten Halter die Situation beobachten, jedoch nur dann eingreifen, wenn die Gefahr besteht, dass tatsächlich ein Tier verletzt wird.

Zusätzlich bieten Katzen Shops zahlreiche Hilfsmittel an, welche die Zusammenführung erleichtern können. Dazu zählen beispielsweise:

  • Duftsprays mit Pheromonen zur Beruhigung und zum Wohlfühlen
  • Natürliche Tropfen wie Bachblüten gegen Stress
  • Türschutzgitter zur schonenden Zusammenführung

Katzen aneinander gewöhnen: Wie lange dauert das?

Je nach Charakter der Katzen kann die Zusammenführung einige Tage oder mitunter sogar Wochen in Anspruch nehmen. Wichtig ist es dabei stets, situationsbedingt vorzugehen und nicht zu viel von den beiden Tieren zu erwarten. Doch selbst wenn alles harmonisch verläuft, kann es hilfreich sein, die Katzen in den ersten Nächten zu trennen. Denn in dieser Zeit können sie nicht beaufsichtigt werden und Halter erhalten damit nicht die Möglichkeit, einzugreifen.

Allerdings ist dies in den meisten Fällen nicht erforderlich. Viele Katzen kommen recht schnell miteinander zurecht und schätzen die Artgenossen als neuen Spielpartner. Insbesondere wenn den Tieren kein Grund zur Eifersucht gegeben wird und Halter stets gerecht handeln, wird das gemeinsame Zusammenleben gefördert.

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