Katzenblicke und Katzensicht: Fakten über Katzenaugen

Sind Katzenaugen für Sie auch Fenster in eine andere Welt, wie die Iren sagen? Das täuscht, denn der Augenhintergrund ist eher Spiegel als Fensterglas.

Mutter Natur hat die Katzenartigen mit einem vorzüglichen Sehsinn für die Lebensweise als Dämmerungsjäger ausgestattet. So reicht ein Funken Licht bei Dunkelheit für die nötige Sicht und der Katzenblick erfasst schnelle Bewegungsreize. Im Sichtfeld der Jäger bleibt kein zuckendes Mäuschen verborgen und kaum ein Zweibeiner kann sich der Wirkung von Katzenblicken entziehen. Augen einer Katze können auf viele Arten blicken: Schaurig, geheimnisvoll, bettelnd, funkelnd, gelangweilt, starrend…
Selbst die sachlichen Fakten über Katzenaugen faszinieren.

Katzenblicke

- Wenn Ihr Stubentiger Sie mit großen Augen anschaut, hat das seinen Grund. Denn im Verhältnis zur Kopfgröße sind Katzenaugen überdimensional groß. Bei diesem Größenverhältnis hätten Menschenaugen die Größe von Tennisbällen.

- Der Augapfel genannte Bulbus einer Durchschnittskatze misst in horizontaler und vertikaler Achse rund 20,5 mm.

- In Maßen ausgedrückt: Der Augapfel genannte Bulbus der Katze misst in der horizontalen Achse etwa 20,55 mm und in der vertikalen Achse etwa 20,6 mm.)

- Die Augen der Katze sind nach vorn ausgerichtet. Weil sie relativ nah beieinander stehen, überschneiden sich die Sichtachsen. Dadurch können Hauskatzen räumlich sehen und Entfernungen exakt einschätzen und zwar in einem Sichtwinkel von etwa 200 Grad.

- Der Katzenblick ist nach vorn und nach unten ausgerichtet. Für eine andere Blickrichtung muss die Katze den Kopf bewegen, denn die Augäpfel sind nahezu unbeweglich.

- Mit bis zu 46.000 Sehzellen pro Quadratzentimeter Netzhaut sehen die Katzenaugen auch blitzschnelle Bewegungen. Wobei die Dichte der Stäbchenzellen im Verhältnis zu den Zapfenzellen besonders hoch ist. Diese vielen Stäbchen ermöglichen das Nachtsehen, Fachleute nennen es auch Stäbchenzehen. Zusätzlich befindet sich im Augenhintergrund eine lichtreflektierende Schicht, die Lichtreize verstärkt.

- Bei Helligkeit verengt sich die Pupille zu einem senkrechten Schlitz und begrenzt den Lichteinfall. Je dunkler es wird, desto mehr weitet sich die Pupille ellipsenförmig bis kreisrund und lässt entsprechend mehr Licht ins Auge, wobei die Sehschärfe abnimmt.

Zum Vergleich: Im Menschenauge befinden sich auf einem Quadratzentimeter Netzhautfläche gerade einmal 10.000 Sehzellen.

Katzenaugen funkeln im Dunkeln

Kennen Sie Tapetum cellulosum lucidum, den „leuchtenden Teppich“? Er bringt Katzenaugen in der Dunkelheit zum Leuchten. Das kurz genannte Tapetum ist eine Schicht hinter der Netzhaut, die einfallendes Licht reflektiert. Wie ein Spiegel wirft sie den Lichtstrahl zurück und auf dem Rückweg trifft dieser die Stäbchenzellen ein zweites Mal. So erhöht sich die Lichtmenge und selbst das kleinste Quäntchen Licht wird optimal genutzt. Gleichzeitig wird das Katzenauge  selbst zur Lichtquelle und schaurig grüne Schlitze starren aus dem Unterholz. Zumindest wenn jemand/etwas der Katze ins Gesicht leuchtet.

Video: Warum leuchten Katzenaugen im Dunkeln?

Augenlider – Nickhaut, das dritte Lid

Die Hauskatze ist mit drei Augenlidern ausgestattet. Mit dem Oberlid, dem Unterlid und der Nickhaut. Während die Lage des unteren Lides unverändert bleibt, kann sie das obere Lid auf und ab bewegen und so damit das Auge öffnen und schließen. Die Lidränder treffen an den Augenwinkeln zusammen, dazwischen bildet sich auf dem Augapfel eine sogenannte Lidspalte. Wenn diese Spalte normal geöffnet ist, misst sie von einem Augenwinkel zum anderen etwa 28 mm (bei der erwachsenen Katze).
Bei dem dritten Augenlid handelt es sich um eine Membran, eine Bindehautfalte  nasenseitigen Augenwinkel. Es ist bei geöffnetem Auge zurückgezogen und kaum sichtbar. Dieses Häutchen versorgt das Auge mit Tränenflüssigkeit und schützt es vor Schmutzteilchen und Fremdkörpern. So kann die Katze die Umgebung beobachten, ohne dabei zu blinzeln. Ansonsten macht sie in der Minute etwa einen bis fünf Lidschläge.
Normalerweise sehen Sie von der Nickhaut maximal einen Rand, denn beim Öffnen der Augen zieht sie sich zurück. Falls Sie die Haut doch sehen, könnte es sich um einen Nickhautvorfall handeln und die Katze muss zum Tierarzt.

Augenfarbe – Katzenbabys sind blauäugig

Für die Färbung der Katzenaugen sind pigmentbildenden Zellen Melanozyten der Regenbogenhaut verantwortlich. Diese produzieren ein Enzym, das durch UV-Licht aktiviert wird und dann Melanine genannte Farbpigmente bildet.
Die Augenfarbe von Babykatzen ist immer Blau, wobei die Iris farblos ist. Denn unter den zunächst verschlossenen Augenlidern bildet sich kein Melanin. Weil einfallendes Licht jedoch in der Augenlinse gebrochen wird, sieht der Betrachter blaue Augen bei Katzenbabys. Erst nach und nach entsteht der bleibende Farbton der Iris.
Das mögliche Farbspektrum von Katzenaugen umfasst alle möglichen Farbnuancen von vier Farben. Ob das Katzenjunge später grüne, kupferfarbene, blaue oder rote Augen bekommt, hängt vor allem von der Anzahl der Farbpigmente ab.

- Häufig - grüne Augen: Durchschnittliche Menge an Farbpigmenten

- Oft - kupferbraune Augen: Höhere Menge an Farbpigmenten

- Weniger - blaue Augen: Mangel an Farbpigmenten in der Iris –  (siehe Katzenbabys)

- Selten - rote Augen: weder in der Iris noch im Augenhintergrund haben sich nennenswert Farbpigmente gebildet, durchschimmernde Blutgefäße lassen die Augenfarbe rötlich erscheinen.

Die Katzenaugen sind für Tag- und Nachtsicht gemacht und zum räumlichen Sehen perfekt positioniert. Mit diesen Augen misst die Katze Entfernungen und registriert jedes schnelle Zucken im Sehfeld. Deshalb tatscht sie im richtigen Moment nach der fliegenden Fliege, springt zielgenau auf Türklinken und bekommt die fliehende Maus.
Doch der Katzenblick kennt auch Grenzen. Zum Beispiel übersieht der Ansitzjäger regungslos verharrende Beutetiere meist. Und in völliger Finsternis ist die Katze genauso nachtblind wie der Mensch.

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