Das Pubertier – Flegelphase bei Katzen

Wie junge Menschen kommen auch Katzen in die Pubertät. Bei weiblichen Katzen setzt diese Phase ihres Lebens etwas früher ein als bei Männchen.

Unabhängig davon geht die Pubertät häufig auch mit einem veränderten Verhalten einher. Dadurch erfordert diese Phase vom Umfeld Geduld und Verständnis.

Wann beginnt die Pubertät bei Katzen?

Die Pubertät beginnt bei Katzen, sobald ihr Körper anfängt, Sexualhormone zu produzieren. Bei Katzen ist das bereits ab etwa dem dritten Lebensmonat der Fall. Ihr Körper fängt innerhalb dieser Zeit an, die Hormone Progesteron und Östrogen zu erzeugen. Ihre Geschlechtsreife erlangen sie einige Monate später ab etwa sechs bis neun Monaten. Kater beginnen mit etwas fünf Monaten etwas später mit der Produktion von Sexualhormonen als weibliche Katzen. Bei ihnen ist Testosteron das entscheidende Hormon. Dementsprechend beginnt auch ihre Geschlechtsreife einige Monate später. Etwa ab dem neunten bis zwölften Monat erlangen sie die Geschlechtsreife.

Der Zeitpunkt hängt jedoch nicht nur vom Geschlecht des Tieres ab, sondern ebenso von weiteren Faktoren wie von der Rasse. So gibt es Rassen, die als frühreif gelten. Dazu zählen beispielsweise Rassen wie Siamkatzen, Heilige Birma und Abessinierkatzen. Aber auch spätreife Katzen sind bekannt. Dazu zählen beispielsweise Norwegische Waldkatzen und Maine Coon. Bei ihnen ist davon auszugehen, dass der Prozess erst ab etwa einem Jahr beginnt und sie später die Geschlechtsreife erlangen als viele andere Rassen.

Wie verändern sich Katzen durch die Pubertät

Die Pubertät bei Katzen nimmt einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr ein. Das ist für das Tier eine Phase, in welcher es langsam erwachsen wird. Das zeigt sich oftmals in Gemütsschwankungen. Mal möchten sie gestreichelt werden und kurze Zeit später reagieren sie ablehnend. Allerdings ist der Verlauf der sogenannten Flegelphase von Katzen bedeutend milder als wir sie von pubertierenden Menschen kennen. Bei einigen Katzen fallen den Haltern kaum Veränderungen im Verhalten auf, während sie für andere klar ersichtlich sind. Zu den Anzeichen der Pubertät bei Katzen zählen:

  • Stimmungsschwankungen: Erst möchte die Katze spielen oder ausgiebig schmusen und im nächsten Moment ist sie gereizt.
  • Kater markieren vermehrt: Durch Urin markieren insbesondere Kater ihr Revier.
  • Katzen werden rollig: Katzen werden bei Rolligkeit häufig sehr anhänglich und möchten viel schmusen. Zudem können sie dabei beobachtet werden, wie sie über den Boden rollen. Damit signalisieren sie Katern, dass sie geschlechtsreif und bereit zur Paarung sind.

Viele Katzen gewinnen in dieser Lebensphase zudem mehr an Selbstbewusstsein. Sie trauen sich mehr zu und können bei waghalsigen Erkundungen beobachtet werden. Während sie sich beispielsweise früher nicht getraut haben, den Baum hochzuklettern, ist das nur wenige Wochen später kein Hindernis mehr. Selbst Sprünge aus großen Höhen trauen sich die Katzen immer mehr zu.

Video: Pubertät bei Katzen

Geduld und Verständnis für das Verhalten pubertierender Katzen

Aufgrund der Verhaltensänderungen wird von einigen Haltern innerhalb dieser Phase mehr Geduld abverlangt. Sie müssen sich nicht nur mit Stimmungsschwankungen auseinandersetzen, sondern vielleicht die eine oder andere Markierung mit Urin hinnehmen. Dabei wäre es falsch, die Katze innerhalb der Flegelphase nicht zu erziehen. Doch die Tiere benötigen mehr Verständnis und Geduld. Dabei kann es helfen, sich ins Bewusstsein zu rufen, dass sie niemanden mit ihrem Verhalten ärgern möchten. Markierungen durch Kater haben beispielsweise den Grund, dass sie damit versuchen, potenzielle Rivalen abzuschrecken. Auf der anderen Seite sollen die Duftstoffe dazu beitragen, für Geschlechtspartner attraktiv zu sein. Protestpinkeln, wie es oftmals genannt wird, gibt es bei Katzen nicht.

Unterstützung von gestressten Tieren

Die Pubertät ist für viele Katzen mit vermehrtem Stress verbunden. Katzen sind ohnehin sehr sensible Tiere, die auf jede Veränderung reagieren. Das trifft mitunter auch auf die Vorgänge in ihrem eigenen Körper zu. Halter können ihr Tier in dieser Lebensphase durch Geduld und ein wohlwollendes Verhalten unterstützen. Zudem können auch natürliche Mittel, wie sie in Katzen Shops angeboten werden dabei helfen, vermehrten Stress zu lindern. Dazu zählen insbesondere Präparate auf der Basis von Katzenminze oder Pheromon-Präparate. Diese werden beispielsweise in Form von Zerstäubern angeboten. Der Duft verteilt sich dadurch gleichmäßig im ganzen Raum und kann zur Entspannung beitragen.

Kastration von freilaufenden Katzen

Die Pubertät der Katzen ist auch der Zeitpunkt, an welchem sich Halter für oder gegen eine Kastration entscheiden müssen. Insbesondere bei freilaufenden Katzen lässt sich dadurch einer unkontrollierten Vermehrung vorbeugen. Zudem kann dieser Schritt helfen, Verletzungen bei Revierkämpfen zu vermeiden. Jedoch verändert eine Kastration nicht nur das Verhalten von Freigängern, sondern auch von reinen Wohnungskatzen. Insbesondere bei Katern zeigt sich häufig, dass sie im Anschluss weniger dazu neigen, zu markieren.

In Deutschland ist es teilweise sogar vorgeschrieben, freilaufende Katzen kastrieren zu lassen. Diese Regelung legen die einzelnen Gemeinden fest und können sich je nach Standort voneinander unterscheiden. Im Zweifel können sich Halter beim Tierarzt beraten lassen.

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