Bindehautentzündung bei Katzen – Ursachen und Behandlung

Ob es eine Bindehautentzündung ist? Ihre Katze blinzelt Sie mit geröteten, geschwollenen Augen an, aus denen ständig Tränen fließen.

Tatsächlich deuten diese Symptome auf eine Konjunktivitis hin, wie die Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) auf Lateinisch heißt. Sie gilt als die häufigste Augenerkrankung von Hauskatzen. In den meisten Fällen wird diese Augenentzündung wohl durch Viren oder Bakterien ausgelöst, wobei auch andere Ursachen infrage kommen. Wenn die Rötung anhält und der Tränenfluss noch stärker wird, sollten die Katzenaugen vom Tierarzt untersucht werden.

Als Schleimhaut schützt die Bindehaut das Auge der Katze vor äußeren Einflüssen wie Schmutz und Keimen. Sie bedeckt die Innenseite der Augenlider sowie den Augapfel, wobei sie jeweils an der Hornhaut und der Lidkante endet. Verletzungen, eingedrungene Fremdkörper und Krankheitserreger lösen eine Abwehrreaktion aus, die mit verstärktem Tränenfluss und leichter Schleimhautrötung beginnt. Wenn Zugluft der Auslöser war, bleibt es manchmal bei einer Schleimhautreizung, die von selbst ausheilt. Doch oft muss das Immunsystem weitere Abwehrmechanismen einsetzen und das Katzenauge zeigt Symptome einer fortschreitenden Bindehautentzündung. Dann ist die Behandlung durch den Tierarzt zwingend nötig.

Wussten Sie, woran Sie eine Konjunktivitis bei der Katze erkennen? Zu den ersten Warnsignalen gehören stark tränende, gerötete Augen, verklebte Augenlider und häufiges Blinzeln. Bleibt die Krankheit unbehandelt, stellen sich weitere Beschwerden und eventuelle Komplikationen ein.

- Ein Rinnsal aus Tränenflüssigkeit bildet eine sogenannte Tränenstraße zwischen dem inneren Augenwinkel und der Nase. Anfangs ist der Tränenstrom klar und wässrig, später wird Ausfluss schleimig und kann eitrig-gelb oder grün aussehen.  

- Die Augenschleimhaut schwillt an und wird rot.

- Die Katze wird lichtscheu und im Kopfbereich berührungsempfindlich.
Die Schwellung dehnt sich aus, es kann zu einem Nickhautvorfall kommen.

- Im fortgeschrittenen Stadium kneifen Katzen oft das entzündete Auge dauerhaft zu. Dadurch kann es zu einem Lidkrampf kommen, der auch Blepharospasmus genannt wird.

- In der Folge kann eingetrocknetes Sekret die Augenlider verkleben, eventuell verwächst die Nickhaut mit der Hornhaut.

- Schlimmstenfalls erblindet die Katze.

Video: Bindehautentzündung bei Hund und Katze: erkennen, vorbeugen und richtig handeln

Wird die Bindehautentzündung rechtzeitig behandelt, ist die Prognose für eine Heilung günstig, sagen Experten. Welche Behandlung bei Ihrer Katze nötig und möglich ist, das hängt von der Ursache der Konjunktivitis ab. Im Prinzip wird zwischen infektiösen und nichtinfektiösen Augenentzündungen unterschieden.

Übrigens: Konjunktivitis kann als eigenständige Erkrankung sowie als Begleiterscheinung von einem Katzenschnupfen auftreten.
Infektiöse Bindehautentzündungen bei Katzen können durch Bakterien und Viren ausgelöst werden. In beiden Fällen besteht Ansteckungsgefahr für andere Tiere und Menschen. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion, insbesondere durch direkten Kontakt mit dem Augen- und Nasensekret.
Bei einer bakteriellen Augeninfektion spielen oft mehrere Bakterienarten eine Rolle. Häufig erfolgt die Primärinfektion durch Chlamydien, seltener durch Mycolplasma felis. Sekundär siedeln sich dann weitere Keime wie Staphylokokken an. Die Behandlung erfolgt mit einem Antibiotikum, dessen Wirkung gegen den entsprechenden Erreger bekannt ist. Virusinfektionen der Bindehaut von Katzen werden oft durch Herpesviren, insbesondere das feline Herpesvirus-1 (FHV-1) verursacht. Zu den weiteren viralen Erregern gehört beispielsweise das feline Calicivirus (FCV). Zur Therapie werden antivirale Arzneimittel eingesetzt.
Sowohl Antibiotika als auch Virostatika können als Augensalbe oder Augentropfen verbreicht.

Hinweis: Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt Impfungen gegen das Feline Herpesvirus und das Feline Calicivirus für alle Hauskatzen. Demnach kann ab der 8. Lebenswoche mit der Grundimmunsierung begonnen werden und alle zwei bis drei Jahre sind Wiederholungsimpfungen ratsam. Abhängig von der Lebenssituation der jeweiligen Katze kann auch eine Impfung gegen Chlamydien empfehlenswert sein.

Durch eine Verletzung am Auge oder Fremdkörper unter dem Lid sich das Katzenauge ebenfalls entzünden. Nachdem die störenden Partikel entfernt und/oder die Läsion geheilt ist, sollte auch diese nicht infektiöse Bindehautentzündung abklingen. Bis dahin können eventuell entzündungshemmende Mittel die Beschwerden lindern. Als weitere Auslöser einer nichtinfektiösen Konjunktivitis gelten auch Zugluft und Allergien.
Zunächst wird der Tierarzt nach dem Auslöser der Entzündung suchen und eine entsprechende Diagnose stellen. Während der Augenuntersuchung kann der Tierarzt mechanische Ursachen entdecken beziehungsweise ausschließen. Wahrscheinlich wird er das Katzenauge mithilfe einer Speziallampe genau betrachten und nach Fremdkörpern wie eingeklemmten Sandkörnchen suchen. Zudem ist ein Flourescein-Test möglich, der gegebenenfalls  Verletzungen der Hornhaut sichtbar macht. Durch einen Abstrich von dem Augenausfluss lassen sich im Labor eventuelle virale oder bakterielle Erreger einer Infektion bestimmen. Je nach Befund wird der Veterinär nun eine passende Therapie vorschlagen. Beispielsweise die Fremdpartikel entfernen, Augensalbe, Gel, Augentropfen oder Tabletten verordnen.

Darüber hinaus wollen Sie den Heilungsprozess unterstützen und das Leiden lindern? Verständlich, viele Katzenliebhaber ertragen den Anblick von tränenden und verklebten Katzenaugen nur schwer. Wenn die Katze es zulässt, könnten Sie das Auge feucht abtupfen oder ausspülen und so das Sekret entfernen. Nutzen Sie dafür lauwarmes Wasser oder eine Kochsalzlösung beziehungsweise Augenspülung aus der Apotheke. Bitte keinen Kamillentee! Feine Härchen der Kamille können auch im Tee enthalten sein und würden das Auge zusätzlich reizen.    

Denken Sie an die Ansteckungsgefahr bei infektiösen Bindehautentzündungen. Waschen Sie sich gründlich die Hände, nach der Augenpflege und nach dem Streicheln der Katze.

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