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Ängstliche Katze eingewöhnen
Während einige Katzen scheinbar keine Probleme haben, sich in einem neuen zu Hause einzugewöhnen, fällt es anderen sichtlich schwer.
Insbesondere scheue und ängstliche Tiere benötigen in dieser Situation mehr Unterstützung durch den Menschen.
Die Eingewöhnung erfordert Zeit und Geduld
Jede Katze ist anders und hat ihren eigenen Charakter. So gibt es selbstbewusste und sehr zutrauliche Tiere genauso wie ängstliche Katzen. Allerdings spielen auch die Erfahrungen und die Sozialisierung innerhalb der ersten Lebenswochen eine entscheidende Rolle. Katzen, die bereits mit ihrem Muttertier bei Menschen aufgewachsen sind, begegnen ihren neuen Haltern in der Regel offen und zutraulich. Nicht selten suchen sie gezielt den Kontakt zum Menschen. Denn sie haben bereits früh gelernt, dass auch Menschen für sie wichtige Ansprechpartner sind.
Katzen, welche in dieser Zeit keinen oder kaum Kontakt zum Menschen hatten, werden sehr scheu und ängstlich reagieren. Teilweise wirken sie wild und lassen körperlichen Kontakt zunächst nicht zu. Das gilt auch für jene Katzen, die keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Bei ihnen benötigt die neue Familie besonders viel Ruhe und Geduld. Das gilt unabhängig davon, ob eine Katze jung oder alt ist. Zwar ist es in der Regel leichter möglich, kleinen Kätzchen einzugewöhnen. Aber auch ältere Katzen können neue, positive Erfahrungen sammeln und sich mit der Zeit im neuen zu Hause zurechtfinden.
Wohnraum vorab katzengerecht gestalten
In der Regel ist es immer möglich, eine Katze einzugewöhnen. Lediglich der Zeitfaktor wird ein anderer sein. Wichtig sind an dieser Stelle viel Ruhe, Geduld und eine gute Vorbereitung. Dazu zählt es zunächst, dass der Wohnbereich schon vor Ankunft des neuen Haustieres vollständig eingerichtet ist. Denn Änderungen könnten den Neuankömmling nur verunsichern. Zudem sollte ein Raum ausgewählt werden, in welchem das Tier ankommen kann. Eine ganze Wohnung könnte schnell überfordern. Deshalb ist ein kleiner, abgetrennter Bereich zunächst besser. In diesem sollte der Katze eine Rückzugsmöglichkeit angeboten werden. Dabei kann es sich um einen Platz unter einem Schrank oder um eine Katzenhöhle handeln, wie sie in Katzen Shops erhältlich sind.
Die Katze sollte bei der Ankunft die Möglichkeit erhalten, sich zu verstecken. Doch nur so weit, dass es immer noch möglich ist, sie im Zweifel zu sehen. Denn nur dann lässt sich überprüfen, dass noch alles in Ordnung ist. Zu enge Stellen hinter Schränken oder dergleichen sollten deshalb vorab gut abgedichtet werden. Insbesondere Kitten sind sehr klein und wendig und können sich in sehr kleinen Nischen verstecken.
Video: Wie du das Vertrauen einer Katze gewinnst
Die Ankunft im neuen zu Hause
Am Ankunftstag sollte direkt am geplanten Zufluchtsort der Katze alles bereitstehen. Dazu zählen die Katzentoilette, sowie Futter- und Wassernäpfe. Dadurch muss das Tier nicht erst lange suchen. Ist der Raum gut vorbereitet, kann die Katze in der Transportbox in den Raum gestellt werden. Wird diese vorsichtig geöffnet, sollte dem Tier die Entscheidung überlassen werden, ob es herauskommen möchte oder nicht. In vielen Fällen dauert es zunächst einige Zeit, bis die Katze den Standort wechselt, weil sie ein besseres Versteck erspäht hat. Ruhiges Reden kann an dieser Stelle beruhigend wirken. Zugleich ist es wichtig, dem Neuankömmling zunächst ausreichend Zeit zu geben, anzukommen und sich zurechtzufinden.
Die ersten Tage
Nachdem das Tier die erste Nacht in einem Raum verbracht hat, steht in den nächsten Tagen die Kennenlernphase zwischen Mensch und Tier an. Dazu sollte immer noch der geschützte Raum gewählt werden. Es ist in dieser Situation ganz normal, wenn sich die ängstliche Katze verkriecht. Das Tier muss das neue zu Hause erst richtig einschätzen können. Das ist besonders gut möglich, indem der neue Halter einige Zeit in der Nähe des Tieres verbringt. Die Katze sollte den Menschen aus sicherer Entfernung gut beobachten können. Zwischendurch kann sie mit ihrem Namen angesprochen werden.
Ein Blinzeln mit den Augen kann Wunder wirken. Denn es ist in der Katzensprache als eine Art Lächeln zu verstehen. Auf direkten Augenkontakt sollte hingegen verzichtet werden, denn das könnte auf die ohnehin schon verängstigte Katze bedrohlich wirken. Zusätzlich kann es helfen, zu versuchen, das Tier mit einer Spielangel oder einem Ball zum Spielen zu animieren. Insbesondere kleine Kätzchen sprechen darauf an und lassen sich oftmals für kurze Zeit hervorlocken.
Der restliche Teil des Wohnraums wird erkundet
Sobald die Katze anfängt, auch im Beisein des neuen Halters den Raum zu erkunden, kann ihr auch vorsichtig der restliche Teil des Wohnbereichs präsentiert werden. Doch der Rückzugsort sollte nach wie vor stets zur Verfügung stehen. Um eine Überforderung zu vermeiden bietet es sich an, Raum für Raum vorzugehen. Wenn die Katze auch die anderen Teile des Wohnbereichs akzeptiert, können die Katzentoilette sowie die Fressnäpfe an ihren eigentlichen Standort abgestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Tier das Umstellen mitbekommt.
Mit der Zeit wird die Katze sich immer freier bewegen und auch Vertrauen zum Menschen aufbauen. Dieser Prozess kann einige Tage, Wochen oder sogar einige Monate in Anspruch nehmen. Doch die Mühe lohnt sich und wird belohnt durch besondere Augenblicke wie der erste Körperkontakt und die bedingungslose Liebe einer Katze.
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